Ein Leserbrief zum Lehrermangel und dem Homeschooling Verbot in vielen Kantonen
Im Kanton Zürich werden 625 Stellen mit Lehrpersonen ohne pädagogische Ausbildung besetzt. Im viel kleineren Kanton Schwyz unterrichten neu 270 unausgebildete Lehrkräfte. Keine übermässig hohe Zahl bei gesamthaft 1950 Lehrpersonen, meint Bildungsdirektor Stähli. Man rechne: Jeder siebten Klasse steht nun eine unausgebildete Lehrperson vor. Klassen, die aus teils 25 oder mehr SchülerInnen bestehen.
Befristete Verträge führen zu Fluktuationen und zu instabilen Lernumgebungen, für SchülerInnen mit speziellen Bedürfnissen eine grosse Belastung. Trotzdem ist Homeschooling in vielen Kantonen nur mit grossen Auflagen möglich, z.B. muss ein Elternteil über ein Lehrdiplom (!) verfügen.
Die Eltern, die ihr Kinder gerne individuell im Heimunterricht fördern würden, verfügen oft über gute bis sehr gute Ausbildungen. Sie unterrichten meistens nur ein Kind aufs Mal und würden den aktuellen Lehrermangel abfedern. Zudem würden sie den Steuerzahler entlasten, da sie diesen Heimunterricht unentgeltlich leisten und sich innovative Angebote, wie z.B. die Swiss Online School zu Hilfe nehmen, um den Heimunterricht professionell begleiten zu lassen.
Solche innovativen Bildungsanbieter könnten die Bildungsqualität erhöhen und den SchülerInnen bessere Lernbedingungen bieten. Doch das Bildungssystem kämpft mit bürokratischen Hürden, die innovative Lösungen wie bspw. den Fernlernunterricht behindern. Ein Bundesgerichtsentscheid aus dem Jahr 2011, der den Fernunterricht verbietet, wird als Begründung angeführt.
Und um die Kritik, dass Kinder im Heimunterricht sozial inkompetent werden, gleich in Luft aufzulösen: Solche Kinder sind überdurchschnittlich oft in Sportvereinen, Musik, Theatergruppen engagiert. Sie haben Zeit und Energie dafür, weil Hausaufgaben kennt man im Homeschooling nicht.
Nicole Schubiger, Schwyz